Der Rückbau der Grumbachtalbrücke macht große Fortschritte

Nachdem das provisorische Bauwerk auf der Westseite der Grumbachtalbrücke fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben wurde, konnte der Rückbau der alten Brücke beginnen. Inzwischen sind die beiden Fahrbahnplatten aus Beton bis auf kleine Reststücke so weit entfernt, dass demnächst die Unterkonstruktion aus Stahl und die Betonpfeiler rückgebaut werden können.

Die 326 Meter lange Grumbachtalbrücke liegt auf der A6 zwischen den Anschlussstellen Fechingen und St. Ingbert West. Sie wurde 1961 erbaut und stand aufgrund ihres Alters unter besondere Beobachtung Landesbetrieb für Straßenbau (LfS). Die stark befahrene A6 ist eine wichtige innereuropäische Route in Ost-West-Richtung und für tausende von Pendlern eine der wichtigsten Zufahrt zur Landeshauptstadt. Die Brücke wird täglich von ca. 40.000 Fahrzeugen mit einem Schwerlastanteil von 12,5 % befahren.

Bei einer außerplanmäßigen Prüfungen wurden generelle statische Defizite des Überbaus und eine problematische Entwässerungssituation festgestellt. Die geringe Längsneigung und das wechselnde Quergefälle begünstigen das Aquaplaning und bergen ein nicht zu vertretendes Unfallrisiko. bei Probeschweißungen sind metallurgische Schwächen des Materials zu Tage getreten, weswegen die Instandsetzung und Verstärkung des Bestandsbauwerks verworfen wurde.

 

Der Rückbau der Grumbachtalbrücke ist im vollen Gange

 

Ebenso hat eine statische Nachrechnung des Bauwerks im Jahr 2010 gezeigt, dass die Brücke bereits zum Zeitpunkt des Baus die Anforderungen der höchsten Brückenklasse 60 nicht erfüllt hat und heutigen Brückenklassen nach Eurocode-Norm nicht mehr entspricht, wodurch ein Ersatzneubau unvermeidbar wurde. Im Rahmen einer Sonderprüfung im Jahr 2017 wurde nachgewiesen, dass die weitere Nutzung der vorhandenen Brücke bis zur Fertigstellung des Ersatzneubaus möglich ist. Unter Abwägung der Aspekte Landschaftsverbrauch, Lärm, Trassierung, Baurisiko, Verkehrsbeeinträchtigung und Kosten brachte letztlich ein eindeutiges Ergebnis zu Gunsten eines Ersatzneubaus an gleicher Stelle.

Anfang 2021 ist die Außenstelle Neunkirchen der Autobahn GmbH des Bundes für die Fortführung des Projekts verantwortlich, die für Verwaltung der Autobahnen in Deutschland zuständig ist und das Projekt vom Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) übernommen hat.

 

Der Rückbau der Grumbachtalbrücke ist im vollen Gange

 

Da eine mehrjährige Teilsperrung mit einer Umleitung über Bundes- und Landesstraßen aufrgrund der Bedeutung der A6 ausgeschlossen war, wurde im Westen direkt neben der bestehenden Brücke ein provisorisches Bauwerk auf Unterbauten mit neuem Überbau und Fahrbahnplatte errichtet. Auf dieser „Behelfsbrücke“ ist vierspuriges Fahren möglich, nach der Fertigstellung wurde der komplette Verkehr für beide Fahrtrichtungen auf diese umgeleitet und mit Abbruch der gesamten alten Bausubstanz begonnen.

Sobald der Rückbau abgeschlossen ist, folgt der Neubau des Teilbauwerks in Richtung Mannheim mit Fahrbahnplatte in endgültiger Position, auf das der Verkehr vierspurig umgeleitet wird. Zeitgleich werden die Gründungen und Unterbauten für das zweite Teilbauwerk in Richtung Saarbrücken errichtet, auf die später der Überbau der „Behelfsbrücke“ verschoben wird.

Die SBS-Ingenieure Ingenieurgesellschaft für das Bauwesen mbH ist im Rahmen dieses Projektes für die SiGeKo (Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination) verantwortlich.

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