Erneuerung einer Eisenbahnüberführung in Neunkirchen

Die DB Netz AG erneuert auf der Strecke 3282 zwischen Homburg (Saar) Hbf – Neunkirchen (Saar) Hbf in km 11,953 im Osten von Neunkirchen gelegene Eisenbahnüberführung (EÜ) „In den Hilswiesen“, bei der in einer Bauwerksprüfung ein dringender Sanierungsbedarf festgestellt wurde.

Bei der bestehenden EÜ handelt es sich um ein, ursprünglich im Jahr 1902 erbautes, gemauertes Naturstein-Gewölbe mit einer Länge von ca. 30 m und einer Breite von ca. 3,75 m. Es führt durch einen ca. 12 m hohen Damm mit einer Überdeckung von ca. 8 m.

 

Sanierung der Bahnunterführung in Neunkirchen-Hilswiesen mit Spritzbeton

 

Die Erneuerung des Bauwerks erfolgt im Tunnelbauverfahren. Hier wird eine geschlossene Bauweise im Untertagebau angewandt. Hierzu wird der gemauerte Bestandstunnel durch eine bewehrte Spritzbetonaußenschale sowie eine Stahlbetoninnenschale ersetzt. Vor Beginn der eigentlichen Tunnelbauarbeiten musste eine Baufeldfreiheit geschaffen werden, indem bestehende Gas,-Strom-, Wasser-, und Abwasserleitungen sowie Telekommunikationsleitungen umverlegt wurden. Hierzu musste eine provisorische Medientrasse hergestellt werden und der Bahndamm im Press-Bohr-Verfahren DN 1000 unterquert werden.

Um den Teilabbruch des Bestandsbauwerks zu realisieren, musste im Vorfeld ein horizontaler Rohrschirm oberhalb des bestehenden Gewölbes eingebohrt werden. Dieser dient zur Minimierung der Setzungen im Gleisbereich Dieser ist leicht nach oben geneigt, die Rohre sind alle horizontal nebeneinander angeordnet.

Der Rohrschirm übernimmt die Lasten des Bahndammes in der Ausbruchsphase zwischen Rückbau und Herstellung der bewehrte Spritzbetonschale. Diese Spritzbetonschale sichert den Teilabbruch, der in kleinen Abschnitten von 0,8 m bis 1,5 m erfolgt. Sobald das Gewölbe über die gesamte Länge gesichert ist, können die Stahlbetoninnen und -außenschale aus Ortbeton hergestellt werden.

 

Sanierung der Bahnunterführung in Neunkirchen-Hilswiesen mit Spritzbeton

 

Am Südportal kommt ein durch Verpressanker gesicherter Baugrubenverbau zum Einsatz. Die Erneuerung mit Einbau der Rückverankerung (Verbauten) und des Rohrschirms inklusive Injektionen findet unter Betrieb in natürlichen Sperrpausen und unter „rollendem Rad“ ohne Sperrung der Gleise statt, lediglich die Straßendurchfahrt wurde für die Zeit der Arbeiten gesperrt.

Während der Durchführung der Arbeiten wird die Gleislage mit einem Permanentmesssystem dauerhaft überwacht. Auch die Verformungen unter Tage werden dauerhaft überwacht. Alle Messsysteme weisen eine mehrfache Redundanz auf. Somit wird eine Gefährdung des Eisenbahnbetriebes und der Arbeiten ausgeschlossen.

Bei diesem Projekt der DB Netz AG übernehmen die SBS-Ingenieure Ralf Groß und Lukas Kelter die Bauüberwachung.

 

Leistungen SBS-Ingenieure:

• Bauüberwacher Bahn nach VVBau

 

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