Neubau Verbandsgemeindeverwaltung Zell

Die Verbandsgemeinde in Zell an der Mosel gab bereits 2019 die Errichtung eines neuen, dreigeschossigen Verwaltungsgebäudes in zwei Gebäuderiegeln im Überflutungsbereich der Mosel in Auftrag. Der Boden der Tiefgarage liegt in der Wasserwechselzone. Gewünscht wurde daher ein hochgesetztes Erdgeschoss mit Tiefgarage im Untergeschoss als WU Konstruktion.

In den Jahren 1989/1990 wurde in der Stadt ein Hochwasserschutz errichtet. Dabei wurde eine Schutzhöhe von ca. 0,80 bis 0,90 m, gemessen vom Moseluferniveau, festgelegt, welches einem 5 bis 7-jährigen Hochwasserereignis entspricht.

 

Neubau Verbandsgemeindeverwaltung Zell

 

Der Hochwasserschutz wird im Bereich des Baufeldes in erster Linie durch den ehemaligen Bahndamm der Moseltalbahn gewährleistet. Auf einer Länge von ca. 30 m neben dem Baufeld wurde jedoch ein mobiler Hochwasserschutz, bestehenden aus einer mobilen Aluminium-Dammbalkenwand, mit einer Oberkante von ca. 0,90 m über Geländeoberkante errichtet. Diese Dammbalkenwand besteht aus ca. 10 Feldern mit einer Länge von je 3,00 m.

Die moselseitige Fläche des neuen Verwaltungsgebäudes und des daran angrenzenden neu gestalteten Rathausplatzes soll weiterhin frei zugänglich und im Endzustand als Parkplatzfläche bzw. Grünfläche genutzt werden.

Um einen entsprechenden Hochwasserschutz zu gewährleisten, kann das bereits vorhandene Hochwasserschutzsystem im Bereich der alten Verbandsgemeindeverwaltung weiterverwendet und um ca. 63 m in südliche Richtung verlängert werden.

 

Neubau Verbandsgemeindeverwaltung Zell

 

Das Bauwerk gliedert sich im Wesentlichen in drei Baukörper. Einerseits sind dies zwei Baukörper längs der Schlossstraße bzw. parallel der Mosel. Diese beiden Baukörper sind als dreigeschossige Mauerwerksbauten erbaut, welche jeweils ein Satteldach in Holzkonstruktion erhalten. Besagte Baukörper sind durch einen Querriegel verbunden, welcher ein Flachdach erhält. In diesem Querriegel ist auch die Haupterschließungstreppe angeordnet.

Die Umfassungswände der Normalgeschosse sind Mauerwerksbau, die Decken innenliegend werden teilweise punktförmig gestützt mit Lastabtrag mittels Stahlbetonstützen. Die Decke über dem Sitzungssaal im Erdgeschoss sollte als freitragende Spannbetondecke mit Lastabtrag der darüberstehenden Stützen erbaut werden. Die Treppenhäuser als Stahlbetonfertigteilbau.

Die Tragstruktur der Wände und Stützen des Erdgeschosses muss im Untergeschoss mittels Unterzügen und Stützen abgefangen werden die Außenwände des Untergeschosses mittels Ortbetonwänden. Die Gründung erfolgte mittels Großbohrpfählen. Die Pfähle müssen in den tragfähigen Felsen einbinden. Dieser steht bei ca. 8,50 m unter der Geländeoberkante an.

Die SBS-Ingenieure Ingenieurgesellschaft für das Bauwesen mbH ist bei diesem Projekt für die gesamten Leistungen die Tragwerksplanung betreffend verantwortlich.

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