Die DB InfraGO AG (vormals DB Netz AG) saniert ihre Infrastruktur und wir sind in der Funktion des leitenden Bauüberwachers mit der INGE BÜW EÜ Tunnelstraße (BPB und DB Engineering & Consulting) mit dabei.
Auf der Strecke 3522 in Mannheim, nordwestlich des Hauptbahnhofs, wird die 1917 erbaute Eisenbahnüberführung der Tunnelstraße, auch liebevoll „Suezkanal“ genannt, seit Februar 2022 durch einen Neubau ersetzt. Bei regelmäßigen Bauwerksprüfungen wurde der Substanz ein schlechter Zustand attestiert, welcher unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht mehr instand zu setzen war. Zudem hatte das Bauwerk das Ende seiner technischen Nutzungsdauer nahezu erreicht.
Die alte Brücke bestand aus 16 Teilbauwerken und war 6,5 Meter breit sowie 3,2 Meter hoch. Die neue Eisenbahnüberführung wird aus insgesamt acht Halbrahmen bestehen, welche aus Stahlbeton hergestellt werden. Die Rahmenbauwerke werden nacheinander seitlich hergestellt, über Verschubbahnen von Norden nach Süden eingeschoben und in ihre Endlage angehoben.
Für die vorlaufende Herstellung der 135 Bohrpfähle, wurden teilweise Bahnsteigdächer und Bahnsteige zurück gebaut und Bahnsteighilfsbrücken eingebaut. Aufliegend auf den Bohrpfählen werden anschließend Gleishilfbrücken eingebaut, dafür werden die Gleise einzeln ausgebaut und die bestehende Tunneldecke abgebrochen. Anschließend werden die Hilfsbrücken oberhalb der EÜ eingehoben und die einzelnen Gleise wieder in Betrieb genommen.
Sobald der Einbau der Gleishilfsbrücken für alle acht Gleise abgeschlossen ist, kann mit dem Rückbau des restlichen Bestandsbauwerks und der Herstellung der acht Stahlbeton-Halbrahmen begonnen werden, die von der Nordseite des Bahnhofs aus unter den Hilfsbrücken zur neuen Brücke zusammengeschoben werden.
Dipl.-Ing. (FH) Jörg Köhl, Geschäftsführer der SBS-Ingenieure Rhein-Main-Neckar, übernimmt in der Zusammenarbeit mit der INGE BÜW EÜ Tunnelstraße die Funktion als Leitender Bauüberwacher Bahn .